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Astronomen entdecken erste Himmelskugel um sonnenähnlichen Stern
Astronomen entdecken erste Himmelskugel um sonnenähnlichen Stern
Zum ersten Mal in der Geschichte haben Astronomen eine Himmelskugel um einen Stern entdeckt, die viele ähnliche Eigenschaften wie die Sonne aufweist.
Diese Blase aus heißem Gas wird vom Sternwind eines Sterns aufgewirbelt und erzeugt einen kontinuierlichen Strom geladener Teilchen, den alle Sterne auf natürliche Weise aussenden. Bei unserer Sonne wird diese Blase aus heißem Gas als Heliosphäre bezeichnet. Sie ist mit Sonnenplasma gefüllt und erstreckt sich etwa 20-mal so weit wie der Sonnenradius bis an die äußeren Ränder des Sonnensystems. Die Heliosphäre markiert den Rand unseres Sonnensystems und schützt die Planeten vor den meisten gefährlichen hochenergetischen kosmischen Strahlen, die die Milchstraße durchqueren.
In der Vergangenheit haben Astronomen ähnliche Blasen um heiße Sterne sowie sterbende und sogar neu entstandene Sterne beobachtet – doch es handelte sich dabei allesamt um nicht sonnenähnliche Sterne. Diese neue Entdeckung eines Astronomenteams des Chandra-Röntgenobservatoriums stellt daher einen enormen Fortschritt dar und stößt bereits auf großes Interesse.
Forscher richteten das Chandra-Röntgenobservatorium auf den Stern mit der Bezeichnung HD 61005. Der Stern trägt den Spitznamen „Motte“, da er von einer rückwärts gerichteten Trümmerscheibe umgeben ist, die an Flügel erinnert. Astronomen vermuten, dass die seltsame Form darauf zurückzuführen ist, dass der Stern mit einer Geschwindigkeit von etwa 10 Kilometern pro Sekunde in eine dichte Gaswolke im Weltraum eintaucht.
Der Stern HD 61005 (auch Motte genannt) besitzt eine Staubscheibe, die auf seiner Reise durchs All eine flügelartige Form angenommen hat, wie dieses Schwarz-Weiß-Bild des Hubble-Weltraumteleskops zeigt. Der Stern ist von einer Gasblase umgeben, die auf diesem Bild des umlaufenden Chandra-Observatoriums im Röntgenbereich hell leuchtet (farbige Kreise).
Die Motte hat ähnliche Größe und Masse wie die Sonne und ist daher ein relativ typisches Studienobjekt. Es ist jedoch erwähnenswert, dass dieser Stern erst 100 Millionen Jahre alt ist und damit deutlich jünger als unsere 4 Milliarden Jahre alte Sonne. Jüngere Sterne neigen dazu, aktiver zu sein und stärkere Sonnenwinde auszustoßen als ältere Sterne. Dieser Unterschied, kombiniert mit der Bewegung des Sterns durch das interstellare Medium, lässt Wissenschaftler glauben, dass die Motte ein gutes Ziel für die Suche und Untersuchung der Himmelssphäre ist.
Beobachtungen zeigten, dass Moth von einem Halo aus Röntgenlicht umgeben war, der sich hundertmal weiter vom Stern entfernte als die Erde von der Sonne. Wissenschaftler erklärten, das Licht sei die Asthenosphäre.
Überraschenderweise ist diese Blase kreisförmig und nicht flügelförmig. Das bedeutet, dass der Wind so stark ist, dass er mehr aus der dichten Gaswolke herausdrückt, als die Wolke zurückdrückt – wie ein dicker Ballon, der sich durch die dünne Luft bewegt.
Die Untersuchung der Asthenosphären anderer sonnenähnlicher Sterne kann uns Aufschluss über die Beschaffenheit der Sonne in ihrer Jugend geben. Mit anderen Worten: Die Asthenosphären erzählen uns etwas über die Geschichte der Sonne.