Die Integration von Gemini in Google Sheets verspricht eine Revolution in der Tabellenkalkulation, insbesondere bei Formeln, Berechnungen und allen mathematisch anspruchsvollen Aufgaben. Man könnte meinen, KI würde alles grundlegend verändern. Schluss mit mühsamer manueller Eingabe, endlosem Formel-Optimieren oder dem Erklären des Zellinhalts.

Da Gemini in Google Tabellen Textfelder bereitstellt, können Sie alles Mögliche damit machen. Aber was kann Gemini in Google Tabellen tatsächlich und wo hapert es?
Verwendung von Gemini in Google Tabellen
Schreiben Sie die Formel
Formeln sind das Herzstück jeder Tabellenkalkulation. Viele fragen sich, ob Gemini die Komplexität der Formelerstellung in der Praxis bewältigen kann. Die Antwort lautet: Ja, und zwar sehr gut. Beispielsweise können verschachtelte WENN-Formeln schnell zum Albtraum werden, doch Gemini bewältigt sie professionell.
Sie benötigen beispielsweise eine Formel, die unter bestimmten Bedingungen ein bestimmtes Ergebnis liefert. Anstatt die Formel selbst zu schreiben, fragen Sie einfach Gemini.

Sekunden später spuckt es eine präzise Formel aus und berechnet Zeilen und Spalten perfekt. Kein Bearbeiten, keine manuellen Anpassungen – einfach kopieren und einfügen. Die Formelfähigkeiten von Gemini sind so zuverlässig, dass Sie die Formel ehrlich gesagt nicht selbst schreiben müssen und Gemini alles erledigen kann.
Tabelle erstellen
Datentabellen in Google Tabellen bieten eine effiziente Möglichkeit, Informationen zu organisieren und anzuzeigen. Zeilen und Spalten werden zur besseren Übersicht mit Überschriften gruppiert. Kann Gemini Ihnen beim Erstellen helfen? Ja, und zwar ganz einfach.
Angenommen, Sie planen eine Veranstaltung und benötigen eine Tabelle, um die Namen der Gäste, die Unterkunft und die Getränkevorlieben zu organisieren. Anstatt jedes Detail manuell einzugeben, lassen Sie Gemini es erstellen.

Im Handumdrehen haben Sie eine Tabelle voller Informationen. Klicken Sie einfach auf „Einfügen“ und fertig. Das spart viel Zeit, insbesondere bei der Erstellung von Proof-of-Concept-Tabellen. Es ist zwar nicht revolutionär, macht aber eine traditionell mühsame Aufgabe deutlich angenehmer.
Bedingte Formatierung
Die bedingte Formatierung von Google Sheets kann entscheidend für eine gute Tabellenkalkulation sein, da wichtige Datenpunkte automatisch hervorgehoben werden. Doch hier schwächelt Gemini. Zwar versteht es die Vorgehensweise und schlägt vor, kann aber die Einrichtung nicht für Sie übernehmen.

Sie müssen dies weiterhin selbst tun – durch Menüs klicken, Regeln definieren und Bereiche festlegen. In diesem Fall ist die Hilfe von Gemini eher theoretisch als praktisch, sodass Sie den Großteil der Arbeit selbst erledigen müssen.
Datenanalyse
Das ultimative Ziel jeder Tabellenkalkulation ist die Erleichterung der Datenanalyse. Im Idealfall analysiert Gemini Ihre Daten, erkennt Trends und unterbreitet Ihnen hilfreiche Vorschläge.
Gemini hat Ihnen eine Zusammenfassung der Tabelle angezeigt, die Sie gerade betrachten. Wichtig sind hier jedoch konkrete Antworten zu den Daten. Sie möchten, dass Gemini Ihnen direkte Erkenntnisse liefert, nicht nur Anleitungen, wie Sie diese Erkenntnisse selbst gewinnen.

Auf die Frage: „Welche Art von Inhalten hat die höchsten Gebühren?“ liefert die KI lediglich eine Formel, kein Ergebnis. Gemini scheint Sie durch die Analyse zu führen, übernimmt aber nicht die eigentliche Arbeit. Sie sind weiterhin für die Berechnung der Zahlen verantwortlich.
Bild erstellen
Kurioserweise bietet Gemini auch einen Bildgenerator in Google Tabellen. Sie geben einfach den Text ein, und Gemini erstellt ein Bild – ein praktischer Anwendungsfall dafür ist allerdings schwer vorstellbar.
Bitten Sie Gemini beispielsweise, ein Bild einer „Katze, die einen Produktvorschlag präsentiert“ zu generieren. Hier ist das Ergebnis:

Kurz gesagt: Gemini zeichnet sich durch hervorragende Formelerstellung, schnelle Tabellenerstellung und gelegentliche Visualisierungen aus, die jedoch nicht unbedingt erforderlich sind. Ein vollwertiger KI-Assistent ist es jedoch bei Weitem nicht, da es bei bedingter Formatierung und aussagekräftiger Datenanalyse zu wünschen übrig lässt.