Der Zügelpinguin (Pygoscelis antarcticus) auf der King-George-Insel in der Antarktis macht statt eines langen Schlafs mehrere kurze Nickerchen, damit er seine Eier und Küken kontinuierlich bewachen kann.
Ein Zügelpinguin. Foto: Paul-Antoine Libourel/Science
Riegelpinguine machen täglich mehr als 10.000 Nickerchen, die jeweils nur vier Sekunden dauern. Sie schlafen etwa elf Stunden am Tag und können gleichzeitig ständig ihre Nester bewachen und ihre Eier und Küken vor Raubtieren schützen.
Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die von dem Experten Paul-Antoine Libourel vom Lyon Neuroscience Research Center und Kollegen durchgeführt wurde.
Einer der Hauptfresser der Zügelpinguineier auf King George Island ist die Braune Raubmöwe (Stercorarius antarcticus). Sie stiehlt oft Eier aus den äußeren Nestern, die nicht von den Eltern geschützt werden.
Zügelpinguinpaare teilen sich oft auf. Einer bleibt zurück und bewacht das Nest, während der andere aufs Meer hinausfährt, um Nahrung zu suchen. Der Zurückbleibende muss ständig auf der Hut sein, um die Eier oder Küken vor Raubtieren wie Raubmöwen oder anderen Pinguinen zu schützen.
Das Team beobachtete 14 Pinguine mit Eiern in ihren Nestern. Mithilfe von Datenloggern maßen sie die schlafbezogene Gehirnaktivität und Veränderungen der Körperhaltung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Nestlinge sowohl im Stehen als auch im Liegen schlafen konnten, wobei fast 72 % ihres Kurzwellenschlafs (SWS) weniger als 10 Sekunden dauerten. Die Pinguineltern hatten etwa 600 Kurzwellenschlaf-Episoden pro Stunde, eine Zahl, die während des Ausbrütens ihrer Eier anstieg. Die Schlaftiefe nahm gegen Mittag leicht zu, da das Risiko eines Raubtiers dann am geringsten sein dürfte.