HDR auf einem Smartphone mag für großartige Fotos entscheidend erscheinen, doch Tests zeigen das Gegenteil. Das Ausschalten von HDR führt zu unscheinbaren, inkonsistenten Ergebnissen und ist oft unwichtig.
In meinem ersten Test fotografierte ich eine einfache Tasse mit der Sonne dahinter und einem klaren blauen Himmel darüber. Mit standardmäßig aktiviertem HDR wirkte das Foto scharf, und die Umrisse der Sonne hoben sich klar und deutlich vom Himmel ab. Das Bild wirkte trotz des hohen Kontrasts zwischen der Tasse und der hellen Sonne ausgewogen und natürlich.
Bei deaktiviertem HDR verliert die Sonne ihre scharfen Kanten und wird weicher und heller, ohne definierte Kanten. Das gesamte Foto sieht weiterhin großartig aus; es wirkt natürlicher und weniger bearbeitet. Die Farben sind lebendiger und realistischer, aber bei deaktiviertem HDR geht die Textur des Holzes leicht verloren.
Der Verlust feiner Details hält viele Leute nicht davon ab, HDR auszuschalten. Sie fühlen sich mehr von der schlichten Schönheit des natürlichen Sonnenlichts angezogen als von den subtilen Veränderungen der Holzmaserung.
4. Reflektierende Oberfläche bei starkem Licht
Als Nächstes testete ich HDR an einem weißen und cremefarbenen Porzellanservice, das im Innenbereich direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. Mit HDR waren die Reflexionen auf dem Porzellan ausgewogener, mit kontrollierten Lichtern und Schatten. Das Bild wirkte weicher, ohne große Überbelichtungen oder überbelichtete Bereiche. Die HDR-Version war gut ausgeleuchtet und erfasste jedes Detail ohne helle Flecken.
Bei deaktiviertem HDR werden die Reflexionen auf der Keramik etwas stärker, wobei einige der Lichter leicht überbelichtet sind. Der Kontrast zwischen Schatten und Lichtern nimmt zu, was dem Foto eine dramatischere Wirkung verleiht. Der Unterschied ist gering, aber spürbar. Ohne HDR wirkt das Bild lebendiger und lichtintensiver, allerdings gehen dadurch einige feine Details in den Reflexionen verloren.
Insgesamt lässt HDR das Bild kontrollierter und ausgefeilter wirken, während das Ausschalten von HDR etwas Härte und Kontrast hinzufügt. Beide Versionen funktionieren, aber HDR liefert ein ausgewogeneres Ergebnis.
3. Blendung und Glanz bei direkter Sonneneinstrahlung
Ähnlich wie im vorherigen Test entschied sich der Autor, HDR mit einem Metallmülleimer zu testen, der direktes Sonnenlicht in das Kameraobjektiv reflektierte. HDR meisterte die Blendung bestmöglich und glich das helle Sonnenlicht und die reflektierende Oberfläche des Mülleimers aus. Dadurch wurde das Bild nicht überbelichtet, und der Kontrast zwischen Sonne und Mülleimer wirkte relativ natürlich.
Ohne HDR wird die Blendung stärker, wodurch Reflexionen größer und intensiver erscheinen. Der Kontrast ist schärfer und das Bild wirkt dynamischer. Es entsteht eine realistischere Momentaufnahme, bei der das Sonnenlicht vollständig durchscheinen kann. HDR-Aufnahmen wirken weicher, während Fotos ohne HDR die Wahrnehmung der Szene naturgetreu wiedergeben.
Der Unterschied zwischen den beiden Fotos ist hier deutlicher als bei jedem anderen Vergleich. Diese Bildkombination verdeutlicht am besten die Tendenz von HDR, Balance über Realismus zu stellen – was zu einem kontrollierten Bild führt, allerdings auf Kosten der Grobheit der Szene.
2. Szenen mit schwachem Licht und minimalem Kontrast
HDR eignet sich nicht nur für helle Bedingungen, sondern kann auch bei schlechten Lichtverhältnissen zu besseren Fotos beitragen. Für diesen Test habe ich die Szene in einem fast schwarzen Raum mit nur einem kleinen Nachtlicht zur Beleuchtung eingerichtet. Ich erwartete in dieser dunklen Umgebung deutliche Vorteile von HDR.
Das Foto konzentriert sich auf den Holzrahmen und den dekorativen Kranz, der nur vom schwachen Schein eines Nachtlichts beleuchtet wird. Überraschenderweise sehen die HDR- und Nicht-HDR-Fotos nahezu identisch aus – es gibt keine erkennbaren Unterschiede in Helligkeit, Klarheit oder Detailgenauigkeit.
Die Beleuchtung ist so flach und minimal, dass HDR kaum etwas bewirkt. Beide Fotos wirken matt und körnig, wie man es bei schwachem Licht erwarten würde. In diesem Fall trägt HDR nichts Auffälliges bei, und das Ausschalten von HDR hat kaum Auswirkungen auf das endgültige Bild.
1. Schatten im hellen Himmel
Der Autor hat einige Tests mit einem kleinen Bären-Ornament durchgeführt, um zu sehen, wie HDR mit direktem Sonnenlicht und hohem Kontrast in einem einfachen Setup umgeht. Erhält HDR Details oder überdeckt der Glanz die Szene?
Bär vor der Sonne Ornament
Zum Vergleich: Halten Sie ein Bärenornament gegen die Sonne. Mit aktiviertem HDR bleibt das Foto ausgeglichen. Die Ornamentelemente sind weiterhin sichtbar, während die Helligkeit der Sonne den Bildhintergrund nicht überstrahlt. Die HDR-Version erfasst alle feinen Details, ohne die Schatten zu dunkel oder die Lichter zu hell erscheinen zu lassen.
Ohne HDR bleibt das Foto weitgehend unverändert, die dekorativen Merkmale des Bären sind im Sonnenlicht weiterhin sichtbar. Kein großer Unterschied. Ich hatte zwar erwartet, dass die Sonne das Foto ohne HDR stärker ausbrennen würde, aber das ist nicht der Fall. Das Ergebnis ist eine Szene, die sich immer noch so real anfühlt, wie man sie sieht; HDR trägt nicht viel zur Situation bei.
Sonne durch die Bärentatze
Als Nächstes habe ich die Szene so angepasst, dass die Sonne durch die Pfoten des Bären lugte und so einen starken Kontrast zwischen Motiv und Vordergrund erzeugte. In diesem Fall hatte HDR nur einen sehr geringen Einfluss und sorgte dafür, dass die Sonne nicht zu hell war, die Details des Bären aber dennoch gut zu erkennen waren. Mit deaktiviertem HDR wirkte das Foto jedoch etwas realistischer. Die Sonne war leicht flackernd und imitierte so, wie man sie in diesem Moment mit eigenen Augen sehen würde.
Das Fehlen von HDR ermöglicht eine realistischere Darstellung der Sonnenintensität mit etwas Streulicht und einem weicheren Gesamtbild. Während das HDR-Foto die Bärenpfote etwas detaillierter zeigt, wirkt das Nicht-HDR-Foto natürlicher. Beide Fotos sind nahezu identisch, das Nicht-HDR-Foto ist jedoch etwas realistischer.
Nachdem Sie HDR in verschiedenen Szenen ausprobiert haben, stellen Sie möglicherweise fest, dass es keinen großen Unterschied für Ihr Endergebnis macht. Es kann zwar helfen, kontrastreiche Szenen auszugleichen, ist aber nicht immer notwendig und kann manchmal künstlich wirken. In Situationen ohne erkennbaren Lichtkontrast hat es keinen spürbaren Effekt. Ob Sie HDR verwenden sollten, ist eine Frage der persönlichen Vorliebe, aber sicherlich keine Voraussetzung für großartige Fotos.