Die Raumsonde JUICE der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) hat die Schwerkraft der Erde ausgenutzt , um auf einer Abkürzung zum Jupiter durch den Weltraum des inneren Sonnensystems an der Venus vorbeizufliegen und so den weltweit ersten Vorbeiflug zwischen Erde und Mond erfolgreich durchzuführen.
Der Flug wurde am 19. und 20. August durchgeführt. Um Geschwindigkeit und Richtung im Weltraum zu ändern, nutzte die Raumsonde JUICE zunächst die Schwerkraft des Mondes und dann die Schwerkraft der Erde.

JUICE beschleunigte beim Vorbeiflug am Mond um 0,9 km/s und damit schneller als beim Vorbeiflug an der Sonne. Anschließend nahm die Raumsonde Kurs auf die Erde und flog an ihr vorbei. Dabei verlangsamte sich JUICE gegenüber der Sonne um 4,8 km/s und lenkte JUICE um 100 Grad von seiner vorherigen Flugbahn ab, sodass es nun auf einer neuen Flugbahn Richtung Venus landete.
Jupiter ist durchschnittlich 800 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Um JUICE ohne eine sehr große Rakete direkt zum Riesenplaneten zu bringen, wären 60.000 Kilogramm Treibstoff nötig. Dafür müsste JUICE eine große Menge Treibstoff mitführen, um die Raumsonde ausreichend abzubremsen, damit sie bei ihrer Ankunft in die Umlaufbahn um Jupiter eintreten kann.
Im April 2023 wurde JUICE mit einer Ariane-5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana in die Umlaufbahn gebracht.
Auf seinem Weg zum Jupiter soll JUICE auf einer achtjährigen Reise an der Erde und der Venus vorbeifliegen.
Die Raumsonde wird detaillierte Beobachtungen des Jupiters und seiner drei Riesenmonde Ganymed, Kallisto und Europa durchführen.