Wissenschaftler haben ein neues Klimaphänomen entdeckt, das El Niño ähnelt und Temperaturschwankungen in der gesamten südlichen Hemisphäre verursachen kann. Das Phänomen hat seinen Ursprung in einem kleinen Gebiet des Pazifischen Ozeans vor der Küste Neuseelands und wird als „Zirkupolare Welle Nummer 4 der südlichen Hemisphäre“ (W4) bezeichnet.

El Niño und La Niña, Temperaturänderungen im Ostpazifik, haben weltweit negative Auswirkungen und verursachen in verschiedenen Regionen Dürren und Überschwemmungen.
Ein Forscherteam des Indian Institute of Technology Kharagpur und der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology simulierte 300 Jahre vorindustrieller Klimabedingungen und fand ein Muster der Meeresoberflächentemperaturen, das sich im Laufe der Zeit wiederholte.
W4 beginnt vor der Küste Neuseelands, wenn im Sommer der südlichen Hemisphäre ein ungewöhnlich warmes oder kühles Wassergebiet auftritt. Dies verursacht eine atmosphärische Kräuselung, die abwechselnd Regionen mit entgegengesetzten Temperaturen um Meere in ähnlichen Breitengraden entstehen lässt. Das vollständige Wellenmuster besteht aus vier warmen und vier kühlen Regionen.
W4 ist typischerweise kürzer als El Niño und La Niña und löst sich im Spätherbst auf (südliche Hemisphäre). W4 kann sowohl mit El Niño als auch mit La Niña oder in neutralen Jahren auftreten.
Die Wissenschaftler betonten, dass weitere Forschung zu W4 und seinen Auswirkungen auf die Niederschläge über dem Kontinent erforderlich sei. Das Verständnis dieses neuen Wettersystems könnte die Wettervorhersage und Klimaprognosen, insbesondere auf der Südhalbkugel, deutlich verbessern. Darüber hinaus könnte dieses Phänomen dazu beitragen, bisher unerklärte Klimaveränderungen zu entschlüsseln und die Vorhersage extremer Wetter- und Klimaereignisse zu verbessern.