Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) erklärte vor kurzem, dass die globalen Temperaturen nach Monaten rekordverdächtiger „Hitzewellen“ aufgrund der Abschwächung des El-Niño- Phänomens und der Rückkehr des La-Niña -Wettermusters etwas zurückgehen würden.
Während viele Länder unter extremer Hitze leiden, wie etwa Pakistan mit Temperaturen ständig zwischen 48 und 50 Grad Celsius, sind in Indien Temperaturen von 52,9 Grad Celsius zu verzeichnen. Dies ist eine gute Nachricht.

Jedes Mal, wenn ein El Niño auftritt, verzeichnet die Erde neue Temperaturrekorde. 2023 war weltweit das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
An vielen Orten, insbesondere in den Tropen, erwärmt El Niño die Meeresoberfläche, was in einigen Teilen der Welt zu Dürren und in anderen zu starkem Regen führt. La Niña kühlt die Meeresoberfläche ab, zusammen mit Veränderungen bei Wind, Regen und Luftdruck, was zu einer Verbesserung der Durchschnittstemperaturen im Vergleich zu Zeiten von El Niño führt.
Laut WMO liegt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von La Niña im Zeitraum Juli-September bei 60 Prozent und im Zeitraum August-November bei 70 Prozent.
Allerdings warnte die WMO auch davor, dass die globalen Temperaturen aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels langfristig weiter steigen, Wetterextreme schlimmer werden und sogar die saisonalen Temperatur- und Niederschlagsmuster gestört werden.

Ko Barrett, stellvertretender Generalsekretär der WMO, betonte, dass sich unser Planet aufgrund der wärmespeichernden Treibhausgase weiter erwärmen werde, sodass das Ende von El Niño keine langfristige Pause beim Klimawandel bedeute.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass die Meeresoberflächentemperaturen außergewöhnlich hoch sind, da ein Großteil der durch den Klimawandel entstandenen überschüssigen Wärme des Planeten in den Ozeanen gespeichert ist. Dies schafft die Voraussetzung für schwere Hurrikane im Atlantik, die etwa von Juni bis November auftreten.
Laut WMO wurden in den letzten neun Jahren die höchsten Temperaturen der Erde in der Geschichte verzeichnet, deren Höhepunkt im Dezember 2023 erreicht wurde.
In einer aktuellen Studie warnten Wissenschaftler, dass die Welt in eine gefährliche Situation geraten könnte, weil die Menschheit die Auswirkungen des Klimawandels nicht ausreichend berücksichtigt habe.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte der Weltbevölkerung (das entspricht drei bis sechs Milliarden Menschen) unter extremer Hitze und Nahrungsmittelknappheit leiden könnte.